die Ausstellung
Geschichte & Sanierung der Burg
Die Burg Kreuzen wurde urkundlich im 12. Jahrhundert das erste Mal erwähnt und zählt zu den größten Burgen Oberösterreichs. Ihre Besitzer prägten die Geschichte des Ortes: Sie erwirkten das Marktprivileg für das Dorf Kreuzen und stifteten das Bürgerspital. Die historische Bausubstanz im Bergfried wird so zum „Hintergrund“ für die Ausstellung, aber gleichzeitig auch zum Exponat.
Caspar Merian, Herrschaft und Markt Kreuzen, um 1656
Schloss Kreuzen mit dem ersten Badehaus neben der Hoftaverne.
Lithografie, um 1850
Von der Ruine zur Heilanstalt
Ausgangspunkt ist die im 16. Jahrhundert eingerichtete Spitalsstiftung, sie gilt als Wurzel der modernen Kneipp-Kuranlage. 1846 wurde in Kreuzen die erste Kaltwasserheilanstalt Oberösterreichs eröffnet. Seit 1972 besteht das moderne Kneippkurhaus der Marienschwestern vom Karmel, das sich großer Beliebtheit erfreut.
Von der Ruine zur Heilanstalt
Ausgangspunkt ist die im 16. Jahrhundert eingerichtete Spitalsstiftung, sie gilt als Wurzel der modernen Kneipp-Kuranlage. 1846 wurde in Kreuzen die erste Kaltwasserheilanstalt Oberösterreichs eröffnet. Seit 1972 besteht das moderne Kneippkurhaus der Marienschwestern vom Karmel, das sich großer Beliebtheit erfreut.
Vor über 175 Jahren entdeckten Ärzte die Heilkräfte des kalten Wassers
Ludwig Haberkorn war Rentverwalter auf Schloss Kreuzen. Er litt unter Schwindelanfällen, weshalb ihm seine Ärzte zu einem Aufenthalt in Gräfenberg (heute Jeseník, Tschechien) rieten. Dort wurde unter dem Naturheilkundler Vinzenz Prießnitz (1799–1851) die damals noch unbekannte Wassertherapie angewendet. Die Kuranstalt in Gräfenberg erlangte durch Prießnitz Weltruf. Davon inspiriert, begann Ludwig Haberkorn zusammen mit dem Kreuzner Wundarzt Maximilian Keyhl, in der Wolfsschlucht eine Wasserheilanstalt zu errichten. 1846 eröffnete die „Herzoglich-Coburg’sche Kaltwasser-Heilanstalt Kreuzen“.
Herrenbad, um 1890
Das große Kurhaus „Schweizerhaus“, Stich von G. M. Kurz, 1870
Kaltwasser-Heilanstalt Kreuzen, Stich von G. M. Kurz, 1870
Duschen & Wellenbäder:
Im kalten Wasser wohlfühlen?
In der neuen Heilanstalt in Kreuzen wurden erstmalig in Oberösterreich Kaltwasserbehandlungen als Heilmethode durchgeführt. Zu Beginn gab es auch skeptische Stimmen, die fürchteten, dass das kalte Wasser schlechte Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben könnte. Die Nachrichten über die gesundheitlichen Vorteile der Wasserkuren verbreiteten sich jedoch rasch und so entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche weitere Wasserheilanstalten.
Bald waren in der Hoftaverne, im Schloss und im Bürgerhaus Kurgäste untergebracht. 1870 wurde das neue „Curhaus“, das sogenannte Schweizerhaus, eröffnet. Die Zahl der in der Wasserheilanstalt Kreuzen betreuten Kurgäste nahm kontinuierlich zu. Kreuzen wurde weiter zu einem modernen Kurort ausgebaut. Zeitgenössische Werbebilder, Bademode des 19. Jahrhunderts und originale Apparate erzeugen ein Gefühl für das Kurwesen dieser Zeit.
Duschen & Wellenbäder: Im kalten Wasser wohlfühlen?
In der neuen Heilanstalt in Kreuzen wurden erstmalig in Oberösterreich Kaltwasserbehandlungen als Heilmethode durchgeführt. Zu Beginn gab es auch skeptische Stimmen, die fürchteten, dass das kalte Wasser schlechte Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben könnte. Die Nachrichten über die gesundheitlichen Vorteile der Wasserkuren verbreiteten sich jedoch rasch und so entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche weitere Wasserheilanstalten.
Bald waren in der Hoftaverne, im Schloss und im Bürgerhaus Kurgäste untergebracht. 1870 wurde das neue „Curhaus“, das sogenannte Schweizerhaus, eröffnet. Die Zahl der in der Wasserheilanstalt Kreuzen betreuten Kurgäste nahm kontinuierlich zu. Kreuzen wurde weiter zu einem modernen Kurort ausgebaut. Zeitgenössische Werbebilder, Bademode des 19. Jahrhunderts und originale Apparate erzeugen ein Gefühl für das Kurwesen dieser Zeit.
Von einer Hungerkur ist keine Rede!
Originales Geschirr mit dem Emblem der Kuranstalt und Prospekte des 19. Jahrhunderts geben detailliert Auskunft darüber, wie die Gäste verpflegt wurden: Als Getränk wurde „das so vortreffliche Wasser“ gereicht. Die angebotene Kost wurde als „einfach, aber gut zubereitet“ beschrieben. Es gab Milch, Suppe, Fleisch, Gemüse und Obst, abgestimmt auf den Gesundheitszustand und die Vorlieben des jeweiligen Gastes.
Küchenpersonal der Kuranstalt Bad Kreuzen, 1906
Postkarte mit Reiseroute
Anreise der Kurgäste
Die meisten Kurgäste kamen damals aus der Kaiserstadt Wien und mussten am Weg nach Kreuzen einige Strapazen auf sich nehmen. Auf einer sechs- bis acht-wöchigen Kur konnte man sich dann aber bestens erholen. Wohlhabendere Gäste reisten damals oft auch mit Dienerschaft an. Fahrpläne aus dem Jahr 1860 und Postkarten dokumentieren Fahrtdauer und Reiserouten. Auf Ansichtskarten erzählen Kurgäste von ihrem Aufenthalt in Kreuzen.
Anreise der Kurgäste
Die meisten Kurgäste kamen damals aus der Kaiserstadt Wien und mussten am Weg nach Kreuzen einige Strapazen auf sich nehmen. Auf einer sechs- bis acht-wöchigen Kur konnte man sich dann aber bestens erholen. Wohlhabendere Gäste reisten damals oft auch mit Dienerschaft an. Fahrpläne aus dem Jahr 1860 und Postkarten dokumentieren Fahrtdauer und Reiserouten. Auf Ansichtskarten erzählen Kurgäste von ihrem Aufenthalt in Kreuzen.
Es wird mir doch ein Trost sein:
Anton Bruckner als Kurgast in Kreuzen
Im 19. Jahrhundert besuchten mehrere bekannte Persönlichkeiten Bad Kreuzen, berühmtester Kurgast war wohl Anton Bruckner (1824–1896). Der berühmte Komponist kam in den Jahren 1864, 1867 und 1868 zur Heilung seines Nervenleidens nach Bad Kreuzen.
Bei der Anton-Bruckner-Quelle im Pfarrerwald soll der Komponist die ersten Gedanken zu seiner „f-Moll-Messe“ gefasst haben, die auch in der Ausstellung zu hören sein wird. In einem Brief, den Bruckner 1867 aus Bad Kreuzen schickte, beschrieb er anschaulich den Tagesablauf während der Kur.
Anton Bruckner, Porträt aus dem Jahr 1868
Abbruch des Stammhauses, 1958
Dr. Werner Trabitzsch, Leiter des Notkrankenhauses,
mit Angehörigen des Norwegischen Roten Kreuzes, 1956
Die Kuranstalt als Lazarett, Lungenheilstätte und Flüchtlingsunterkunft
In der Kaltwasserheilanstalt Bad Kreuzen herrschte bis zum Kriegsbeginn 1914 ein reger Kurbetrieb. In den Jahren 1914 bis 1917 wurde die Kuranstalt als Reservespital, in der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Lazarett und Lungenheilstätte genutzt, was dem Gebäude und der Einrichtung schweren Schaden zufügte. Der Kurbetrieb wurde zwar immer wieder aufgenommen, dennoch konnte man besonders nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr an die vorherigen Erfolge anschließen. Die Gebäude verfielen zusehends, wie historische Aufnahmen eindrucksvoll dokumentieren.
1956 flohen nach der so genannten Oktoberrevolution, die von der Sowjetarmee zerschlagen wurde, zahlreiche ungarische Staatsbürger nach Österreich und suchten hier um politisches Asyl an. Viele dieser Flüchtlinge wurden in der leerstehenden, heruntergekommenen Kuranstalt untergebracht. Das Gebäude wurde in ein Flüchtlingsheim umgebaut. Bis heute dient dieses Haus als Betreuungsstätte des Bundesministeriums für Inneres für Asylwerber.
Die Kuranstalt als Lazarett, Lungenheilstätte und Flüchtlingsunterkunft
In der Kaltwasserheilanstalt Bad Kreuzen herrschte bis zum Kriegsbeginn 1914 ein reger Kurbetrieb. In den Jahren 1914 bis 1917 wurde die Kuranstalt als Reservespital, in der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Lazarett und Lungenheilstätte genutzt, was dem Gebäude und der Einrichtung schweren Schaden zufügte. Der Kurbetrieb wurde zwar immer wieder aufgenommen, dennoch konnte man besonders nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr an die vorherigen Erfolge anschließen. Die Gebäude verfielen zusehends, wie historische Aufnahmen eindrucksvoll dokumentieren.
1956 flohen nach der so genannten Oktoberrevolution, die von der Sowjetarmee zerschlagen wurde, zahlreiche ungarische Staatsbürger nach Österreich und suchten hier um politisches Asyl an. Viele dieser Flüchtlinge wurden in der leerstehenden, heruntergekommenen Kuranstalt untergebracht. Das Gebäude wurde in ein Flüchtlingsheim umgebaut. Bis heute dient dieses Haus als Betreuungsstätte des Bundesministeriums für Inneres für Flüchtlinge.
Ein modernes Kneipp-Kurhaus für Bad Kreuzen
Kreuzen hatte nach dem Zweiten Weltkrieg die historischen Kuranlagen und vorübergehend auch seine Bedeutung als Standort einer Kuranstalt verloren. Der Ruf als beliebter Badeort blieb allerdings erhalten. Mit viel Engagement wurde es möglich, hier wieder eine moderne Kuranstalt zu errichten. 1972 wurde aus „Kreuzen“ endlich „Bad Kreuzen“. Die Marienschwestern vom Karmel führen die Tradition von Bad Kreuzen als Kurort der Wassertherapie in vorbildlicher Weise fort. Das „Curhaus Bad Kreuzen“ ist heute als Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin bekannt und auch ein bedeutender Arbeit- und Impulsgeber für die Region.
Das neue Kurhaus im Bau, 1971
Wolfsschlucht in Bad Kreuzen
Nachhaltiger Umgang mit einem wertvollen Rohstoff
Wasser ist in Bad Kreuzen in höchster Qualität und in ausreichender Menge vorhanden. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ist ein nachhaltiger Umgang mit dem Rohstoff unabdingbar. Die romantische Umgebung Bad Kreuzens mit der einzigartigen Pflanzenwelt der Wolfsschlucht und den wildromantischen Steingebilden, durch die der Kempbach zu Tal stürzt, ist ein Natur- und Wanderparadies. Der Kneippgarten im Curhaus bietet die Möglichkeit, das Kneippen beim Duft von Heilkräutern selbst zu versuchen. Der Ausblick vom Bergfried macht Lust darauf, die Umgebung zu Fuß zu entdecken.
Nachhaltiger Umgang mit einem wertvollen Rohstoff
Wasser ist in Bad Kreuzen in höchster Qualität und in ausreichender Menge vorhanden. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ist ein nachhaltiger Umgang mit dem Rohstoff unabdingbar. Die romantische Umgebung Bad Kreuzens mit der einzigartigen Pflanzenwelt der Wolfsschlucht und den wildromantischen Steingebilden, durch die der Kempbach zu Tal stürzt, ist ein Natur- und Wanderparadies. Der Kneippgarten im Curhaus bietet die Möglichkeit, das Kneippen beim Duft von Heilkräutern selbst zu versuchen. Der Ausblick vom Bergfried macht Lust darauf, die Umgebung zu Fuß zu entdecken.